Der alte Judenfriedhof im Kronberger Wald (Touren 9 & 10)

Mich hat schon lange die Frage beschäftigt, warum 1933/34 bei der Zerstörung des jüdischen Friedhofs im Kronberger Wald (Tour 9 und Tour 10) nicht „tabula rasa“ gemacht, sondern zwei Gräberreihen mit 38 Grabmälern geschont wurden. Hat da ein Nazi kalte Füße ob des Frevels bekommen? – Alle Rechercheansätze verliefen zunächst im Sande, bis ich auf das Buch „Als ER wiederkam. Eine utopisch-satirische Hitler-Vision zum zehnten Jahr der ersten Mondlandung 1969 und Ein Kapitel kleinstädtischer Judengeschichte am Beispiel Kronberg“ (1979) von Wilhelm Jung stieß.

Kronberg - Judenfriedhof (Gemeinfrei Wiki Liste Kulturdenkmäler Kronberg)

Des Rätsels Lösung: Der Haumeister der mit der Einebnung beauftragten Waldarbeiter hatte einige der bestatteten jüdischen Kronberger persönlich gekannt, weswegen er den jüngsten Teil des Friedhofs nicht antastete. So jedenfalls die plausibel klingende Überlegung von Wilhelm Jung, der auch darauf hinweist, daß der Mann katholisch (und damit wohl tendenziell wenig nazifreundlich) war.

Hier nun die betreffenden Abschnitte aus Jungs Buch (S. 68-70), inklusive der seinerzeitigen Beschlüsse des Kronberger Magistrats: Weiterlesen

Tour 7: Neuer Start des Grenzsteinwanderweges am Sandplacken

Der Start des „Siegfried-Rumbler-Wegs“ (Grenzsteinwanderweg, Tour 7) auf dem Sandplacken wurde seit der letzten Begehung verlegt, um den Einstieg zu erleichtern. Man geht nun vom Parkplatz bei der Gaststätte “Tannenheim” einfach rund 200 m in Richtung Oberursel neben der Straße und dann links bergab. Korrektur ist für die nächste Auflage vorgemerkt.

Auflage 2013 mit kleineren Änderungen

Nach drei Jahren war schon wieder eine neue Auflage erforderlich. Das gab Gelegenheit, verschiedene Touren zu überprüfen und dabei auch Leserhinweisen auf Veränderungen vor Ort bzw. die eine oder andere unklare Beschreibung nachzugehen. Außer kleineren Korrekturen und Anpassungen hat sich nichts grundsätzlich gegenüber der Vorauflage geändert.

Tour 22: Zerstörter Steg am Wisperwanderweg

Bei einer Überprüfung von Tour 22 „Stille Wispertaunustäler“ gab es gleich zu Beginn eine Überraschung:

300 m nach dem Start am Wanderparkplatz „Kleine Wisper“ führt(e) der Wisperwanderweg von der Straße weg über einen Holzsteg auf die andere Talseite. Überraschung: Der Steg ist offenbar schon seit 1-2 Jahren zerstört.

Man muß daher etwa 600 m weiter der Straße folgen – an dem genauso maroden ehemaligen Gasthaus Riesenmühle vorbei -, bis kurz nach Einmündung der Fischbachtalstraße ein weiterer Steg auf die andere Talseite führt. Damit ist man wieder auf der beschriebenen Route.

Update 13.11.2012: Vom Rhein-Taunusklub Wiesbaden kam auf Anfrage folgende Mitteilung:

nach Rücksprache mit dem Naturpark Rhein-Taunus ist ein Datum für die Instandsetzung nicht in Sicht.

Die Thematik sei bestens bekannt. Das Bauwerk fällt jedoch nicht in die Zuständigkeit des Naturparks. So habe es immer mal wieder Anläufe des THW Heidenrod gegeben – bislang aber ohne Erfolg.

Die Naturparkverwaltung will das Anliegen weiter verfolgen.

 

Auflage 2010 mit einigen Änderungen

Heute machte mich ein Leser darauf aufmerksam, dass ich die letztjährige Überarbeitung dieses Wanderführers noch gar nicht kommentiert habe. Diese war nicht ganz so umfangreich wie die große Renovierung in Auflage 2008, hat aber neben den üblichen kleineren Verbesserungen – und einem neuen Cover – doch einige grundsätzliche Änderungen erfahren:

  • Tour 1: Der Abstieg von der Saalburg ins Köpperner Tal wurde auf die reizvollere Strecke über Gickelsburg und Säunickels Kleiderschrank verlegt.
  • Tour 25: Hier wurde dem Umstand Rechnung getragen, daß z.Zt. keine Einkehrmöglichkeit auf der Hallgarter Zange besteht. Als Zwischenlösung war hier auf dem Blog ein Workaround beschrieben. Für die neue Auflage wurde eine schöne Route ab Grauer Stein ausgekundschaftet.
  • Tour 27: Die ursprünglich 33 km lange Wanderung (auch jetzt als 2-Tages-Tour empfohlen) wurde um 8 km gestrafft, so daß sie für geübte Wanderer auch an einem Tag zu bewältigen ist. Start jetzt im Wispertal statt in Lorch mit Einkehrmöglichkeit im Forsthaus Weißenthurm, bevor es erholsam zurück zum Ausgangspunkt geht.

Korrekturen bei Tour 19

Neulich schrieb mir ein Leser, daß er sich auf Tour 19 zweimal verlaufen habe. Die Inspektion vor Ort ergab, daß im einen Fall eine wichtige Wegmarke zur Bezeichnung eines Abzweigs inzwischen verschwunden ist. Hier habe ich die Route ein wenig verlegt. Im anderen Fall hat der Leser die zugegebenermaßen eher spartanische Beschreibung nicht präzise gelesen. Die ist nun für die nächste Auflage dataillierter geworden.

Wer diese Tour in Angriff nehmen will, kann mir schreiben, ich schicke dann die aktualisierten Beschreibungen.

*

Geheimtip: Übernachtung im Rheingauer Berghof (Tour 27)

UPDATE 11. November 2012

Wie bei so vielen Landgasthöfen gilt auch hier: Der Berghof ist Geschichte. Die Betreiber haben aus Altersgründen aufgegeben. Schade. – Damit besteht in Ransel nur noch Ü-Möglichkeit in Ferienwohnung Haus „Monika“ Tel. 06726-9348

*

Tour 27 eignet sich wegen ihrer Länge von 25 km als 2-Tage-Wochenendtour. Zur Übernachtung bietet sich dann der „Rheingauer Berghof“ bei Ransel an, eine der schönstgelegenen Unterkünfte des hinteren Rheingaus. Früher pilgerten an schönen Tagen wahre Völkerschaften hier herauf, um von der Terrasse und den Liegewiesen die weite Aussicht zu genießen. Das in die Jahre gekommene Wirtsehepaar hat den Betrieb inzwischen stark reduziert, Übernachtung mit Frühstück ist nach Voranmeldung aber immer noch möglich, auch längerer Aufenthalt in einer Ferienwohnung. Zum Essen kann man in den nahen Dorfgasthof gehen.

Rheingauer Berghof
Taunusstr. 1
65391 Lorch-Ransel

Tel 06726629

.

Kleiner Fehler bei Tour 24 – Rheingauer Gebück

Was wäre man ohne aufmerksame Nutzer eines Wanderbuches. Zum einen ändert sich so manches zwischen zwei Auflagen, zum anderen macht man halt nun einfach auch selbst Fehler.

Ein Wanderfreund schrieb mir nun, daß sich bei Tour 24 – Zum Rheingauer Gebück hinter dem Grauen Stein ein Fehler eingeschlichen hat. Es heißt dort nämlich:

„Unten am Wegestern folgen wir dem „R“ des Rheinsteigs auf dem zweiten Weg rechts bergab und marschieren unten dann nach links auf breitem Forstfahrweg bis zum Wegestern Sieben Wegweiser (1 Std.).“

Dieses R meint aber nicht das stilisiertes „R“ auf blauem Grund des Rheinsteigs, sondern das schwarze „R“ des Rheinhöhenweges. Aus der overall-Beschreibung dürfte allerdings klar werden, wo’s langgeht.

Saalburg mit Super-Programm 2009

Wie sah er denn aus, ein römischer Legionär?

Unser Bild von den römischen Legionären ist von den Asterix-Heften oder dem Film „Ben Hur“ geprägt. Wie genau stimmt dieses Bild aber mit der einstigen Wirklichkeit überein? Auf diese und ähnliche Fragen versucht die Sonderausstellung „Generationes – die Soldaten Roms: Bewaffnung und Ausrüstung über vier Jahrhunderte“ Antworten zu geben, die am 25. April 2009 in der Saalburg eröffnet.

Mit diesem Highlight des Jahres wird die unlängst fertiggestellte „Fabrica“ ihrer Bestimmung als Ort für wechselnde Ausstellungen übergeben. Was wir heute Fabrik nennen, leitet sich ja von dem lat. Wort für „fabrizieren“ her, und entsprechend nannten die Römer ein Gebäude, in welchem etwas hergestellt oder bearbeitet wurde eben Fabrica. Zu jedem größeren Römerlager gehörte ein solches Werkstattgebäude, wie es nun auf der Saalburg nach dem akteuellen Stand der Wissenschaft nachgebaut wurde. Hier sind bis Anfang 2010 Originalfunde, szenische Darstellungen und Nachbildungen von Waffen zu sehen. Der Titel „Generationes“ deutet daraufhin, daß es im Laufe der Generationen selbstverständlich Entwicklung und Veränderung in Ausrüstung, Bewaffnung usw. gab.

Die Ausstellung (Programm) wird von einer Reihe von Vorträgen und Veranstaltungen begleitet, wobei auch das 2000-jährige Jubiläum der Varusschlacht manches Thema inspiriert.

Das komplette Jahresprogramm der Saalburg findet sich auf der Website des Saalburgmuseums.

Goethe im Großen Tannenwald 1772 (Gedenktafel am Gotischen Haus)

Seit Anfang Oktober 2008 ist auf einem großen Brocken Taunusquarzit neben dem Gotischen Haus (Tour 2) eine Bronzetafel eingelassen, auf der zu lesen steht:

«Man hat uns in einer Hofkarosse in ein vom Landgrafen angelegtes Wäldchen gefahren, man kann sich gar nicht vorstellen, wie malerisch schön alles geplant worden ist. Ich habe die Einbildungskraft des Landgrafen in all dem mehr bewundert, als ich es ausdrücken könnte.»

Das Zitat stammt aus einem Brief des Darmstädter Kriegsrates Johann Heinrich Merck, in welchem er seiner Frau im April 1772 von einer „verrückten Reise“ mit dem damals noch unbekannten 22-jährigen Johann Wolfgang Goethe nach Homburg berichtete. Vom dortigen Schloß wird man auf der gerade neu (1770) angelegten Tannenwaldallee ankutschiert sein.

Merck war der erste Gönner, ja Mäzen des angehenden Dichters. Ohne Aussicht auf Gewinn verlegte er in jenem Jahr dessen Schrift „Von deutscher Baukunst“ und finanzierte im Jahr darauf den Druck des „Götz von Berlichingen“. Als der spätere Dichterfürst 1775 nach Weimar ging, um einen noch finanzkräftigeren Mäzen zu finden, streckte ihm Merck Fahr- und Zehrgeld vor. Als sein früherer Gönner selber in Not geriet, dankte ihm sein einstiger Schützling die empfangenen Wohltaten schlecht – eines der trüben Kapitel in der Vita des „Olympiers“.

In Homburg war Goethe von der Hofdame Louise von Ziegler verzaubert, die im Freundeskreis „Lila“ genannt wurde und der er sein Gedicht „Pilgers Morgenlied“ widmete.